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NEUSEELAND - In der Enge des Rooftop-Tents durch die Weiten der Südinsel

Christchurch

Nach vier Tagen Sydney geht's auch gleich weiter ins nächste Land - Aotearoa bzw. NEUSEELAND genannt! ♡
Wir landen mit 3 Stunden Verspätung in Christchurch. Die Stadt wurde bei dem starken Erdbeben von 2010 besonders hart getroffen - bei den Spaziergängen durch die Stadt können wir noch immer Spuren davon sehen. 
Durch Couchsurfing landen wir in der Villa (hat sich jedenfalls für uns ziemlich luxuriös angefühlt) von Bryce. Von hier haben wir eine Top Aussicht auf Christchurch und die umliegenden Berge. Als Dank für die kostenlose Unterkunft helfen wir Bryce beim Gartenzaunstreichen. Er freut sich wiederum so darüber, dass er uns bei einem Sonntagsausflug die umliegenden Bays zeigt. Danke Bryce! - it was awesome! bzw. "sweet" - wie er sagen würde.

Roadtrip

Über Couchsurfing lernen wir außerdem Yoan kennen, der wie wir die Südinsel in zwei Wochen erkunden möchte. Perfekt, einen lustigen und bereitslinksverkehrkennenden Franzosen können wir bei der Erkundung Neuseelands auf jeden Fall gebrauchen! :)

Yoan schafft es doch tatsächlich, die Österreicher zu verdoppeln und so starten wir unseren Roadtrip zu fünft mit Andi vom Attersee und Elisabeth aus Salzburg.


Arthur's Pass & Franz Josef Glacier

Wir starten ziemlich planlos in unseren Roadtrip. Mit unserem bunten Camper geht's erstmal durch den Arthur's Pass an die Westküste. 
Auf dem Weg machen wir einen Zwischenstopp bei den Castle Hills - wunderschöne Steinformationen, die die alten Mãoris schon als "Schatz aus einer anderen Welt" bezeichneten.
Die Fahrt durch die malerische Berglandschaft genießen wir noch mit wolkenlosem Sonnenschein.
Bei einer kleinen Wanderung zu einem Wasserfall im Arthur's Pass National Park zeigen sich die ersten Regentropfen.
Die erste Nacht verbringen wir im Sardinenmodus (Kopf-Füße-Kopf-Füße-Kopf) in unserem Zelt auf dem Autodach. Platzangst hat hier nichts zu suchen. 😂
Am nächsten Tag besuchen wir den Arthur's Pass Viewpoint, von dem aus wir nur eine fette Nebeldecke bewundern können. Kunterbunt wie kleine Zwerge laufen wir mit unseren bunten Regenjacken durch die magisch grüne Landschaft.
In Hokitika sehen wir das erste Mal die wilde See von der Westküste aus.
Dann legen wir einen Kurzbesuch im örtlichen Spa (eig. nur ein kleines Hallenbad) ein, wo wir uns die erste und auch letzte Dusche während unseres Roadtrips gönnen.
Wir wandern zu den Blauen Pools vom Hokitika Gorge, die sich durch die Regenschauer eher in graue Gewässer verwandelt haben. Wir ignorieren den Regen und schwimmen ein paar Tempos im EISkalten Wasser.
Als wir beim Franz Josef Gletscher ankommen, regnet es bereits aus allen Ecken und Enden.
Da unser Autovermieter vergessen hat, uns das Raincover fürs Zelt mitzugeben, fragen wir hier bei einem Farmer, ob wir uns in einer Scheune unterstellen könnten.
Tatsächlich bekommen wir nicht nur einen trockenen Schuppen, sondern auch ein brandneues Zelt von den redseligen Farmerskindern. Die Nägel in der Wand nutzen wir gleich für die Wäscheleine, um unsere patschnasse Kleidung zu trocknen.
Durch die Regenschauer sind alle Wandertouren auf dem Gletscher abgesagt. Einen kleinen Hike zum Fuße des Gletschers lassen wir uns nicht entgehen, immerhin wurde dieser ja nach unserem guten alten Kaiser Franz Josef benannt.
Die Wanderung führt uns in eine neue Welt, auf den Bergen rundherum schießen nur so die Wasserfälle aus dem saftigen Grün. 
Die Sicht auf den Gletscher ist leider etwas getrübt als wir das Tanzbein für den nächsten Bucketlist-Punkt schwingen.

Wanaka

In Wanaka angekommen verziehen sich die letzten Regenwolken und wir finden den schönsten Campingplatz neben einem glasklaren, unglaublich blauen Fluss.
Hier können wir endlich die feuchte Zeltmatratze zum Trocknen raus legen und tatsächlich werden auch unsere bereits schmuddelig riechenden Kleidungsstücke und Schuhe wieder trocken. Yayyy - das feiern wir gleich am nächsten Tag mit einer kräfteraubenden Wanderung auf den Roys Peak. Hier müssen wir (v.a. Karin) feststellen, dass nach monatelanger Herumlauferei und Rucksackschlepperei noch immer keine Sportskanonen aus uns geworden sind. Yoan, Andi und Eli laufen unbeschwert den steilen Berg hinauf, während wir etwas abseits mit der Luft ringen. In der prallen Sonne wünschen wir uns wieder eine kleine Brise erfrischenden Regen herbei - immerhin tragen die Burschen unseren Wasserproviant und Pausen werden nur spärlich eingelegt. 😅
Doch der anstrengende Aufstieg wird mit einem atemberaubenden Rundumpanorama belohnt. Waaaahnsinn! 😍
Am Gipfel gönnen wir uns unsere Standard-Wanderjause - Karotten mit Humusdip.
Nach dem Abstieg springen wir zur Erfrischung (und zur Reinigung unserer staubigen Füße) in den eiskalten Lake Wanaka.

Queenstown

In Queenstown landen wir nach den ganzen Naturerkundungen wieder zurück in der Zivilisation. Hier gibt's ja fast mehr Touris als Schafe! Überall wird mit Actionsportarten geworben und die Chinesengruppen laufen vergnügt ihren Reiseleitern hinterher.
Sehr zu Yoans Ärger verpesten die Jetskis und Touristendampfschiffe den wunderschön gelegenen Lake Wakatipu.
Daher entfliehen wir dem Trubel des Touristenstädtchens und die drei Bergziegen überreden uns tatsächlich zu einer zweitägigen Bergtour.
Und diese stellt sich als die schönste Wanderung unseres Lebens heraus!
Wir wandern über weite Graslandschaften, durch einen Fluss (wo Karin eine kleine ungeplante Fußabkühlung einlegt), an alten Goldmineneingängen vorbei, über Berge, bis wir den immer steiler und windiger werdenden Zickzackweg zu den Mt. McIntosh Berghütten hinauf wandern.
Die Aussicht ist schon wieder der Wahnsinn, von hier aus sehen wir sogar die Gletscher der umliegenden Berge. 
Papa, ich glaub, wir sind jetzt bereit für deine Traunsteintour! 😉
Die Hütte teilen wir uns mit Briten, Franzosen und Israelis. Betten sind nur 4 drin, also muss der Großteil mit dem Boden Vorlieb nehmen.
Vorm Schlafengehen genießen wir in unseren warmen Schlafsäcken die abendliche Stimmung über den Bergen und den klaren Sternenhimmel inkl. Sternschnuppen.
Der Rückweg führt uns über einen weiteren steilen Berg hinauf, über hellgrüne Hügellandschaften (wir fühlen uns wie Frodo und seine Kumpanen) und einen ziemlich ungemütlich steilen Abstieg, der von Dornenbüschen umsäumt ist.
Der Weg ist am Ende oft nicht zu sehen und wir kämpfen uns durch hartnäckige Büsche und schlammiges Terrain. Dieses Mal landet Andi ungewollt im Schlammloch.
Natürlich darf die kalte Dusche im eiskalten See nicht fehlen und zur Feier des Tages gönnen wir uns nach der ganzen Karottenesserei einen berühmten Fergburger in Queenstown.
Nach der anstrengenden Wanderung hoffen wir auf eine ruhige Nacht...doch nicht mit Karin, die unten im Auto schläft. Mitten in der Nacht wacht sie auf, weil es draußen so stürmt. Sie will die Wäsche draußen in Sicherheit bringen und öffnet die Seitentür - da fängt plötzlich die Alarmblinkanlage an zu blinken, schnell reißt sie die Tür wieder zu, als auf einmal das ganze Auto zu hupen beginnt. Gottseidank findet sie schnell die Autoschlüssel und kann durch den Abschließknopf das ohrenbetäubende Konzert beenden. Im Zelt über ihr ist bereits jeder hellwach und blickt verstöhrt aus dem Moskitonetz.
Zum Leidwesen der anderen wechseln sich Bina oben im Zelt und Karin unten im Auto mit ihren vibrierenden Lachanfällen gegenseitig ab. Man muss wissen, dass man jede Bewegung im Auto auch im Zelt und umgekehrt spüren und hören kann. 😂😂

Mt. Cook & Lake Tekapo

In Cromwell legen wir einen Zwischenstopp bei einer Kirschfarm ein und lassen uns leckere Kirschen beim Fruit picking schmecken. Bina besiegt Yoan gnadenlos bei einem Planking-Workout. Da war der Sportskanonenfranzose très impressed! 😎
Dann geht's weiter zum Mt. Cook, dem höchsten Berg Neuseelands.
Hier wandern wir durchs Tal über Hängebrücken und bewundern die immer klarer werdende Aussicht auf den Mt. Cook (Aoraki=Durchbohrer der Wolken).
Karin lässt einen kleinen Eisberg von der Gletscherlagune mitgehen, um Andi zu erschrecken. Doch dieser ist schon so weit voraus, dass beim Angriff die Hälfte bereits geschmolzen ist und seine Reaktion eher unspektakulär ausfällt.
Unser letzter Stopp führt uns zum türkisblauen Lake Tekapo. Eine kleine Wanderung auf den Mt. John viewing point darf natürlich auch nicht fehlen. Von hier aus haben wir die beste Aussicht über den berühmten, strahlend blauen See.
Leider müssen wir uns am nächsten Tag von unseren liebgewordenen Travelbuddies verabschieden. 
Es war soo lustig und abenteuerreich mit euch! That's ok, that's alright! ❤

Damit auch ihr in das traumhafte Gefühl der grenzenlosen Freiheit eintauchen könnt, bitte unser Roadtrip-Lied beim Fotoansehen anhören: Le lac von Julien Doré 😊🎶

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Kommentare: 2
  • #1

    Julia (Mittwoch, 24 Januar 2018 08:48)

    Hallo ihr 2!
    Wie immer ein super Blogeintrag - da bekommt man ja direkt Fernweh. Es ist einfach so schön zu sehen, was ihr alles erlebt und wen ihr so aller kennen lernt. Ich freue mich jetzt schon mit euch Australien zu erleben und zu entdecken. Immerhin ist es ja nur noch eine knappe Woche und ich kann es kaum erwarten.
    Bis ganz bald! :*

  • #2

    Karin&Bina (Freitag, 02 Februar 2018 08:19)

    Liebste Julia,
    und wir freuen uns erst, wenn wir zu dritt DownUnder erforschen - das wird soo lustig! Bis morgen! :-*
    Karin&Bina