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NEUSEELAND - Gegensätze ziehen uns an

So, nun sind wir also wieder zu zweit unterwegs - nach all der Action und dem Englischreden fühlt sich das richtig ungewohnt an.

Wir bleiben wieder in unserer "Homebase" Christchurch, um die nächsten Tage zu planen und um zu duschen - endlich wieder MIT Shampoo.

In den letzten beiden Wochen sind aus uns ungeschminkte See-&Flussbadehippies geworden. 😂

Und nach zwei Tagen Zivilisation geht's auch gleich wieder los...

Roadtrip 2

Kaikoura & Nelson National Park

Schroffe Kippen und Klasklare Seen mitten in den Bergen
Mit unserem kunterbunden Beatles Wohnmobil starten wir Richtung Norden der Südinsel.
In Kaikoura wandern wir entlang der Küste und beobachten Möwen beim Nisten und Robben beim faul herumliegen - da legt sich Bina natürlich gleich dazu. 😂
Wir fahren durch die Weinberge und legen einen Zwischenstopp in Blenheim ein. Hier gönnen wir uns eine Käseplatte - Karin schwebt im 7.Himmel - sooo lecker! 😍🧀
Im Nelson Nationalpark springen wir in den glasklaren Lake Rotoiti und genießen den Nachmittag am und im See. Am Abend beobachten wir ein deutsches Pärchen, das vorsichtig am Ufer herumtapst und in das Wasser zeigt. Erst dann erfahren wir, dass der See voller Aale ist und eher zum Fischen als zum Schwimmen benutzt wird. Upsi - was man nicht weiß, macht einen nicht heiß!

Abel Tasman Nationalpark

Regenwald & Goldene Strände
Der Abel Tasman Nationalpark überrascht uns komplett mit den ungewohnten goldenen Sandstränden und dem türkisblauen Meer - haben wir gerade ein Thailand Déjà vu? Wahnsinn, was Neuseeland alles zu bieten hat!
Den ersten Tag genießen wir beim Applesplit Beach, von wo man den berühmten Applesplit Rock perfekt sieht. 
Weil es hier wieder Mal keine Duschen gibt (auf den free campsites), finden wir einen Fluss, den wir zum Salzwasserabduschen verwenden. Er ist eiskalt und hat eine starke Strömung, doch auch einen starken Ast, der drüber hängt und an dem wir uns festhalten. Fünfmal Untertauchen, Kälteschock überleben und wir fühlen uns wieder sauber und frisch. 😊
Am nächsten Tag nehmen wir das erste Boot rauf zum Bark Bay, um den Coastal Hike wieder zurück zu wandern. Der Wanderweg dauert 8 Stunden, doch die Dame vom Infocenter meint, dass es nur flach dahin geht und wir aussehen, als wären wir "in good shape". Na dann kanns ja los gehen! 
Die Sonne brennt mit 34° auf uns und der Coastal Hike stellt sich hügeliger heraus, als gedacht/versprochen.
Doch die zahlreichen Farnpalmen spenden uns Schatten und sorgen für Dschungelfeeling, die Buchten sorgen für traumhafte Aussichten und exotisches Paradiesfeeling und die Cleopatra Süßwasser- Pools sorgen für eine willkommene Erfrischung.
Die letzten zwei Stunden ziehen sich aber trotzdem seehr. Vom "2h left" Schild laufen wir mind. 45min bis zum "1h45min left" Schild - am liebsten würden wir die Restzeit-Schilder über die Klippen schmeißen!
Mit letzter Kraft erreichen wir den Endpunkt, von wo wir weitere 30min zum Auto spazieren müssen. Karin ist kaum mehr anspechbar vor lauter Energiemangel. Da hilft nur eine eiskalte Abkühlung in unserem reißenden Fluss.
Am nächsten Tag geht's nach Picton, wo wir die Fähre zur Nordinsel gebucht haben.
Am Weg dorthin breiten wir unsere Campingstühle mitten am schwarzen Strand von Nelson aus und genießen unser letztes Frühstück auf unserer geliebten Südinsel.

Lake Taupo & Tongariro Crossing

Vulkanlandschaften mit smaragdgrünen Seen
Nachdem wir durch die wunderschöne Fjordlandschaft der Südinsel geschippert sind, erreichen wir bei nebeligem Regenwetter die Hauptstadt Neuseelands - Wellington.
Und diese verlassen wir auch gleich wieder, Natur ist uns lieber als Citylife.
Unseren ersten "richtigen" Stopp legen wir nach 260km in Hastings auf dem Te Mata Peak ein. Und die Aussicht haut uns fast um! Die Nordinsel ist ja auch wunderschön!
Dann geht's weiter zum Lake Taupo, wo wir eine Segeltour zum berühmten Mine Bay Maori Rock Carving unternehmen. Natürlich lassen wir auch einen Sprung (bzw. Ausrutscher) in den glasklaren See nicht aus.
Und am nächsten Tag ist es so weit. Wir trauen uns mit unseren wandertrainierten Mukis über eine der schönsten und berühmtesten Tageswanderung der Welt - das Tongariro Alpine Crossing. Andi konnte nicht aufhören davon zu erzählen, Yoan hat uns zwei Tagen zuvor schon Fotos geschickt - nun ist unsere Zeit gekommen. Tatatatataaaa.
Das Shuttle bringt uns um 8 Uhr zum Start und los geht's. Uns erwartet eine einzigartige Vulkanlandschaft, das erste Stückchen ist ein Spaziergang zwischen den Bergen und dann geht's rauf auf die Vulkane und wieder runter zu den smaragdgrünen Seen und weiter bei dampfenden (und stinkenden) geothermalen Quellen vorbei bis wir im Regen das letzte Stückchen durch einen Farnwald laufen - und das im wahrsten Sinne des Wortes! Wir wollen endlich zum Auto, doch das letzte Stückchen zieht sich wieder einmal in die Länge. Die Wanderung ist echt einzigartig schön und gar nicht so anstrengend, wie wir uns vorgestellt haben. Die vielen Trainingseinheiten auf der Südinsel haben sich ausgezahlt.

Rotorua & Hobbiton

Geothermale farbenfrohe Wunder 
Weiter geht's Richtung Norden in das berühmte Rotorua, hier gibt's jede Menge bunte Geothermallandschaften inkl. Geysieren, brodelnden Schlammlöchern und durch die Mineralien bunt gefärbten Plateaus.
Und sogar beim Kreisverkehr im Stadtzentrum stinkt es aufgrund der Schwefelquellen nach faulen Eiern. 
Bina sieht ihren ersten Geysir und bei Karin werden Erinnerungen aus ihrer Zeit in Island wach.
In heißen Naturpools gehen wir neben einem Miniwasserfall baden, wobei sich unsere Bikinis etwas gelb verfärben. 
Natürlich lassen wir auch einen Ausflug in ein Maori-Village nicht aus, wo Maoris noch immer leben und uns typische Tänze ihrer Vorfahren vortanzen und vorsingen(-schreien). Der typische Haka wurde früher vor Kämpfen getanzt, um die Gegner mit aufgerissenen Augen und herausgesteckten Zungen einzuschüchtern - heute schüchtern die New Zealand's All Blacks Rugbyspieler ihre Gegner damit ein.
Was wir auch nicht versäumen wollen, ist eine Tour durch Hobbiton - der Filmkulisse für das Hobbitdorf von Frodo & Co. Und wie süß klein und bunt hier alles ist! Wir fühlen uns wie in einer anderen Welt. Echte Hobbits haben wir leider nicht gesehen. Dafür Fashion-Blogger aus OÖ, neben denen sich Karin mit ihren fettigen Haaren wie ein verlauster Hobbit fühlt.

Piha & Auckland

Traumhafte Wasserfälle und Schwarze Strände
Wir ziehen weiter Richtung Norden ans Meer! In Piha gefällt es uns besonders gut - hier bleiben wir und erkunden die Wasserfälle in der Umgebung. Bei strömendem Regen springen wir in das eiskalte Nass des Kitekite Wasserfalls. Es ist so ein schönes Gefühl, einfach den Kopf nach oben zu strecken und den Wasserfall auf sich herunterfallen zu sehen. Und eine Ganzkörperdusche tut uns auch wiedermal gut. 😂
Bei den KeriKeri Falls begrüßen uns bereits Aale, hier lassen wir lieber die Füße davon und bewundern den Wasserfall von "außen". Nass werden wir sowieso, weil es den ganzen Tag schon stürmt und regnet. 
Unsere letzte Nacht im Campervan verbringen wir direkt am Meer. Bei der Hinfahrt geht's über eine Straße, wo ein kleiner Fluss darüber ins Meer fließt. Wir scherzen noch, dass morgen die Straße unpassierbar sein wird. Wenn wir wüssten!
Gleich neben dem Campingplatz gibt's Glühwürmchenhöhlen, wo wir am Abend hinspazieren und uns fast in die Hose machen, als wir mit unseren Raika-Stirnlampen in der finsteren Höhle mit den gruseligen Malereien stehen.
Da hilft beim Zurückgehen nur mehr Hakuna Matata Singen, um unsere aufgewühlten Nerven zu beruhigen.   
Am nächsten Morgen genießen wir die letzte Neuseeländische Meeresbrise und machen uns dann auf den Weg Richtung Auckland.
Plötzlich sehen wir jede Menge Autos vor der Straße neben dem Flüsschen stehen und müssen mit Entsetzen feststellen, dass sich das Flüsschen in einen Fluss verwandelt hat und vom Meer Wellen über die Straße peitschen. Die Frau neben uns meint, es ist nur gerade Flut und sobald die Ebbe in 30min kommt, können wir wieder fahren. Die 30 Minuten verwandeln sich in 2 Stunden und wir werden schon nervös wegen der Mietwagenrückgabe. Beim Autowaschen schleddert Karin vor lauter Zeitdruck ihren Rucksack, Bina und sich selbst voll und wir vergessen einen Campingstuhl - doch es geht sich alles 35Min verspätet aus und wir trennen uns schweren Herzens von unserer kunterbunten Beatleskarre.
In Auckland machen wir nicht viel, außer den Mt.Eden zu besteigen. Leider ist der 360°Panorama View über Auckland von Nebelschwaden verdeckt. Aber wir vertreiben diese tatsächlich mit unserem Hakatanz und genießen doch noch eine schöne Aussicht auf die Skyline der Stadt.

Danke liebe Kiwis für die Gastfreundschaft und euren gesunden (& für Bina nicht immer verständlichen) Humor.


Hier haben wir fast nichts geplant und immer in den Tag hinein gelebt, wodurch wir so viele perfekte Freiheits-Glücksmomente erleben durften. Egal ob unter Regenschauern, in der prallen Sonne oder in Nebelschwaden getaucht, Neuseeland hat uns täglich neu begeistert! 


Thanks heaps! ❤ 


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